Die Ergotherapeutin und Demenz-Spezialistin Gudrun Schaade: Die Hände spielen beim Menschen eine zentrale Rolle, da sie die Möglichkeit haben, zu fassen, aber auch zu streichen, Dinge über das Tastempfinden zu erkennen und wahrzunehmen.
Demenzkranke Menschen beginnen im mittleren Stadium der Erkrankung sehr stark ihre Hände einzusetzen. Sie wischen über Tische, sie nesteln an Kleidung und wollen möglichst viele Dinge in die Hand nehmen.
Die bedeutet, dass die demenziell erkrankten Menschen sich Information über die Hände für ihre gesamte Körperwahrnehmung suchen.
Um diese Wahrnehmung zu unterstützen wurde die Nesteldecke entwickelt. Hierbei kommt man dem Bedürfnis demenziell erkrankter Menschen entgegen, über Gegenstände zu streichen und sie anzufassen. Die Decke ermöglicht es, daran zu nesteln, sie zusammenzulegen oder aber auch in die Decke hineinzufassen, um dort Gegenstände zu erfassen oder auch die Hände einer anderen Person zu berühren.
So ist die Nesteldecke sehr gut geeignet für Menschen im fortgeschrittenen Stadium der Demenzerkrankung und für Menschen, die auf Grund der Demenzerkrankung bettlägerig werden.
Die Nesteldecke hat auch den Anspruch vorbeugend gegen Kontrakturen im Hand- und Fingerbereich zu wirken, da sich häufig im fortgeschrittenen Stadium Beugekontrakturen im Hand- und Fingerbereich entwickeln.