Labyrinth von Chartres" hingegen beruht tatsächlich auf einer eigentümlichen Tatsache. Es ist einem berühmten Labyrinth nachempfunden, dass seit dem 12. Jahrhundert in Form eines Mosaiks den Boden der Kathedrale von Chartres schmückt, einer Stadt im Südwesten von Paris.
Gut zwölf Meter im Durchmesser spannt sich das Labyrinth im Mittelschiff des gotischen Bauwerks auf. Es ist aus elf konzentrischen Kreisen aufgebaut. Schwarz-blaue Marmorstreifen trennen die Wegspuren voneinander und die Kehren bilden zwei Kreuzachsen. Pilger gehen (oder rutschen auf den Knien) geschlagene 294 Meter bis zum Ziel.
Als Spiel ist das Labyrinth aus unbehandeltem Erlenholz gearbeitet. Eine Kugel wird an den Anfang gelegt, dann das Brett mit beiden Händen gefasst und in drei Dimensionen bewegt. Üblicherweise besteht die Aufgabe bei Labyrinthen, den Weg zu finden. Beim "Labyrinth von Chartres" gibt es jedoch keine Abzweigungen. Die Schwierigkeit besteht vielmehr darin, die Kugel so rollen zu lassen, dass sie nicht aus der Bahn springt.
Dem Spiel liegt eine Anleitung bei und auch zwei Metallkugeln (zwei, denn die Erfahrung lehrt, dass eine bisweilen verloren geht.)
Die Kugel rollt - einmal gestartet - auf einer durchgehenden Bahn bis zum Mittelpunkt. Es gibt keine Abzweigungen oder Kreuzungen. Ist das
Labyrinth von Chartres denn nun überhaupt ein Labyrinth?
Unter einem Labyrinth stellen wir uns gewöhnlich das vor, was wir mittlerweile im Sommer immer häufiger auf Mais-Feldern als regionale Attraktion finden: Ein Gelände mit hochgewachsenen Mais-Pflanzen, bisweilen auch mit Sträuchern oder Hecken, und mit vielen Gängen. Die Herausforderung ist es, hindurchzufinden, ohne sich zu verirren – wobei natürlich gerade das Verirren den Reiz ausmacht.
Tatsächlich handelt es sich dabei aber strenggenommen keineswegs um Labyrinthe – sondern um Irrgärten. Das klassische Labyrinth ist ursprünglich dekorativer Natur und gibt es seit über 2000 Jahren. Es bestand schon immer – wie auch bei unserem Spiel – aus konzentrischen Kreisen. Später gab es auch christliche Bedeutungen, so wurde es gerne in Frankreich in Kirchen als Mosaik in die Böden eingearbeitet – und diente als so eine Art
kurzer Pilgerweg.
Solche Labyrinthe gibt es in Amiens, aber auch in
Chartres.
Die Kathedrale dort wurde im 13.Jahrhundert erbaut. Dies
war auch Vorbild für unser Spiel. Erst in der Renaissance wurden die Irrgärten erfunden, die häufig in Gärten angelegt wurden zur Erbauung dienten.
Heute wird aber im allgemeinen aber nicht so scharf unterschieden, wenn man einen Irrgarten in einem Maisfeld als Labyrinth bezeichnet, ist dies nicht falsch.
Aber zurück zum Anfang: Wenn unser Holz-Labyrinth gar keine Verästelungen hat – macht es denn dann überhaupt Spaß es zu spielen? Natürlich! Denn der Sinn dieses Spiels ist ein anderer. Nicht das Finden des richtigen Weges ist das Ziel, sondern die Kugel vom Anfang durch geschickten Bewegen der Kugel zur MItte zu bringen. Da nur das Brett gehalten werden kann, bedarf es einiger Geschicklichkeit, denn wenn die Kugel zu schnell wird, fliegt sie aus der Bahn. So dient das Labyrinth des Trainings der Konzentration und der Feinmotorik. Und wurde eben deshalb mit dem "spiel gut"-Gütesiegel ausgezeichnet. Aber das Labyrinth von Chartres lässt sich auch mit der gleichen Intention wie von jenen BesucherInnen der Kathedrale nutze, nämlich zur Meditation und Kontemplation. Sich nur auf die langsam rollende Kugel zu konzentrieren bringt Ruhe und Entspannung.
Achtung! Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren, wegen Erstickungsgefahr durch verschluckbare Kleinteile.

Hergestellt in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung

spiel gut: vom Arbeitskreis kinderspielzeug + spielzeug ausgezeichnet

entspricht der Euro-Norm 71 faür Spielwaren

Made in Germany
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